Kaffee trinken: Gift oder Genuss?
Kaffee ist seit langem für seine belebende Wirkung bekannt, doch im Laufe der Geschichte wurde er als Genussmittel und verbotenes Gift betrachtet. Was ist näher an der Wahrheit?
- Kaffee war einmal ein verbotenes Gift
- Ist Kaffee gesund?
- Schlecht für empfindlichen Mägen
- Wie viele Tassen Kaffee darf man pro Tag trinken?
Kaffee ist seit über tausend Jahren eines der beliebtesten Getränke. Seine belebende und konzentrationsfördernde Wirkung kommt täglich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zugute: Der durchschnittliche Deutsche trinkt 169 Liter Kaffee pro Jahr.
Doch nicht immer wurde Kaffee so positiv betrachtet. Im 17. Jahrhundert etwa, als das Getränk in Europa noch relativ unbekannt war, gab es viele Gerüchte über die schädlichen Auswirkungen des Kaffees. Manche Menschen behaupteten sogar, dass Kaffee verdorbenes Wasser enthalten würde und man deshalb von seinem Genuss absehen sollte.
Kaffee war einmal verbotenes Gift
Lange Zeit glaubte man also, dass Kaffee ungesund sei. Der Legende nach war einer der Hauptbefürworter dieser Entwicklung König Gustav III. von Schweden, der von 1771 bis 1792 auf dem Thron saß. Der König war überzeugt, dass Kaffee giftig war. Um dies zu beweisen, ordnete er ein besonderes Experiment mit zwei zum Tode verurteilten Gefangenen an. Der eine musste täglich Kaffee trinken, während der andere Tee bekam.
Gustav III. wollte beweisen, dass Kaffee viel schneller tötet als Tee. Das erwartete Ergebnis musste jeden Tag von zwei Ärzten dokumentiert werden. Die Chronik berichtet jedoch, dass die Ärzte im Laufe der Jahre starben, die beiden zum Tode Verurteilten überlebten sogar den König, bis der „Teetrinker“ im Alter von 83 Jahren als erster starb. Wie lange der zum Kaffee Verurteilte lebte, ist nicht bekannt.
Ist Kaffee gesund?
Kaffee verbessert nachgewiesenerweise die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, verringert das Risiko von Diabetes, Alzheimer, Leber- und Gebärmutterkrebs, lindert Kopfschmerzen und erleichtert Asthmatikern das Atmen.
Experten sagen auch, dass es nicht stimmt, dass Kaffee eine harntreibende Wirkung hat. Es ist daher ein Mythos, dass das kleine Glas Wasser, das üblicherweise zum Espresso gereicht wird, der harntreibenden Wirkung entgegenwirken soll. Wasser hat jedoch einen positiven Effekt, nämlich die Geschmacksknospen „zu befreien“ und so den Kaffeegenuss zu steigern.

Schlecht für empfindliche Mägen
Forschende haben herausgefunden, dass Kaffee für gesunde Menschen kein Risiko darstellt. Sie sind der Meinung, dass Kaffee eher positive als negative Auswirkungen auf die Gesundheit habe. Kaffee-Trinker sind sogar deutlich seltener von bestimmten Krankheiten betroffen.
„Das Darmkrebsrisiko ist 15 Prozent geringer, Leberkrebs 25 Prozent seltener, bei Viel-Trinkern sinkt das Risiko sogar um 50 Prozent. Interessanterweise ist auch die Erkrankungsgefahr bei Leukämie um 40 Prozent geringer“, sagte der Wissenschaftler Malte Rubach in einem Interview der Münchner Abendzeitung.
Lediglich Schwangere, Menschen mit hohem Blutdruck und Menschen mit empfindlichem Magen sollten beim Kaffeegenuss etwas vorsichtiger sein. Der Grund: Koffein kann in hohen Dosen abführend wirken und den Magen reizen. Bei empfindlichen Menschen kann es zu Magenschmerzen, Übelkeit oder gar Erbrechen kommen. Auch Schwangere sollten es mit dem Kaffeekonsum nicht übertreiben, da das Ungeborene das Koffein nicht so gut verträgt wie ein Erwachsener.
Wie viele Tassen Kaffee darf man pro Tag trinken?
Experten empfehlen maximal 300 Milligramm Koffein pro Tag – das entspricht ungefähr drei Tassen Kaffee. Koffeinhaltige Getränke wie Energy-Drinks sollten allerdings weitaus sparsamer konsumiert werden, da sie meist einen viel höheren Koffeingehalt haben und somit die Gefahr für Herzprobleme steigt.
Kaffee zu trinken ist also eine angenehme Gewohnheit, die viele Menschen genießen. Die Vorzüge von Kaffee sind zahlreich und seine Nachteile scheinen gering zu sein. Wenn Sie jedoch unter Magenbeschwerden oder Bluthochdruck leiden, sollten Sie Ihren Kaffeegenuss vielleicht etwas einschränken. Ansonsten können Sie Ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem Kaffeetrinken – ganz unbesorgt nachgehen.