Weltbevölkerung: Wer ist der 8-milliardste Mensch auf unserer Erde?
Die Weltbevölkerung wächst: So viele Menschen wie jetzt haben nie zuvor auf unserem Planeten gelebt. Auf den Philippinen soll im November 2022 der 8-milliardste Mensch auf die Welt gekommen sein: ein Baby namens Vinice.
1950 lebten 2,5 Milliarden Menschen auf der Welt. Seitdem haben wir uns auf der Erde mehr als verdreifacht: Nachdem 2022 die Vereinten Nationen (UNO) bekannt gaben, dass die Weltbevölkerung die 8-Milliarden-Grenze überschritten hat, verlieh die Organisation den symbolischen Titel des „achtmilliardsten“ Menschen an ein kleines Mädchen von den Philippinen – berichtet die britische Zeitung Daily Mail.
Baby Vinice
Vinice Mabansag wurde am 15. November 2022 um 01.30 Uhr in Manila geboren. Der symbolische Titel wurde der Mutter des Babys von der Philippinischen Kommission für Bevölkerung und Entwicklung überreicht. Es war nicht das erste Mal, dass ein solcher Meilenstein derart symbolisch markiert wurde: Die UNO verlieh Adnan Mevic 1999 den Titel des 5-milliardsten Menschen und begrüßte 2011 die in Bangladesch geborene Sadia Sultana Oishee als 7-milliardsten Menschen auf der Welt.
Beispielloses Bevölkerungswachstum
Der UNO nach ist dieses „beispiellose Bevölkerungswachstum“ auf eine allmähliche Erhöhung der Lebenserwartung zurückzuführen. Der Grund dafür: Die öffentliche Gesundheit, die Ernährung und die persönliche Hygiene haben sich in den letzten Jahrzehnten verbessert und die medizinische Wissenschaft hat weltweit große Fortschritte gemacht.
Während es bis zum 19. Jahrhundert weniger als eine Milliarde Menschen auf der Erde gab, dauerte es nur zwölf Jahre, bis die Bevölkerung von 7 Milliarden auf 8 Milliarden anwuchs, heißt es in der UNO-Erklärung.
Die UNO erwartet diesem Bericht nach, dass die Weltbevölkerung in 15 Jahren, im Jahr 2037, 9 Milliarden und in den 2080er Jahren 10,4 Milliarden Menschen umfassen wird. Die Organisation geht davon aus, dass die Zahl dann bis 2100 stagniert.
Große Herausforderung
Die UNO hat in dem Bericht darauf hingewiesen, dass das Bevölkerungswachstum zwar die Umweltauswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung verstärkt; der Pro-Kopf-Verbrauch an materiellen Ressourcen und die Treibhausgasemissionen im Allgemeinen seien aber nicht in den armen Ländern am höchsten, in denen die Bevölkerung schneller wächst. Sie seien vielmehr in den reichen Ländern besonders hoch.
Dennoch stellt gerade in armen Ländern das Bevölkerungswachstum eine große Herausforderung dar. In Indien beispielsweise, das mit 1,4 Milliarden Einwohnern bis 2023 China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen wird, ist in den kommenden Jahrzehnten mit einem erheblichen Anstieg der städtischen Bevölkerung zu rechnen, obwohl die Metropolen bereits jetzt überfüllt sind und es an grundlegender Infrastruktur fehlt. In Mumbai leben rund 40 Prozent der Bevölkerung in Slums ohne fließendes Wasser und Strom.
Nach Angaben der UNO ist mehr als die Hälfte des für 2050 prognostizierten Bevölkerungswachstums auf acht Länder zurückzuführen: Ägypten, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Indien, Nigeria, Pakistan, die Philippinen und Tansania. Die drei bevölkerungsreichsten Städte der Welt werden am Ende des Jahrhunderts in Afrika liegen: Lagos (Nigeria), Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) und Dar es-Salaam (Tansania).